NEW YORKER BARS


James & Karla Murray, Dan Q. Dao

Great Bars of New York City

30 of Manhattan's Best-Loved Drinking Establishments

240 Seiten, 220 Farbabbildungen

Gebunden, 21,0 x 27,0 cm

€ 40,00 [D] / € 41,20 [A] / CHF 52,50

ISBN 978-3-7913-8019-3

Prestel Verlag München

September 2024

 

©MSTCreative
... es gibt sie noch, jene alten Institutionen, mit viel Eichenholz und Lederhockern, verspiegelter Bartheke, Fotos an den Wänden und klassischen New Yorker Drinks wie Manhattan, Old Fashioned oder Metropolitan! Die bereits von mehreren Bänden im Prestel Verlag München (s. vorherige Besprechung "Store FrontNYC") bekannten New Yorker  Fotografen James and Karla Murray laden in ihrem großen Barbuch Leser dazu ein, die legendärsten 30 Bars in NYC bzw. auf Manhattan anhand von großformatigen Fotos kennenzulernen. Die Murrays zeigen die klassischen Bars von innen und von außen, mit viel Gespür fürs Detail und voller Atmosphäre. Die informativen Texte zu den einzelnen Orten stammen von dem vietnamesisch-amerikanischen Journalisten Dan Q. Dao.

 


New Yorks Bars sind ein Melting Pot, und Hemingway's Ausspruch "If you want to know about a culture, spend a night in its bars" trifft voll zu. Menschen jeglicher Herkunft und Kultur kehren hier ein, je nach Neighborhood in neuer Zusammensetzung. Für Viele sind Bars jedoch nicht nur der Platz um einen Drink zu nehmen, sondern zugleich - speziell bei nicht ganz luxuriösen Wohnverhältnissen – ein "Home away from home".

 

McSorley's©PrestelVerlag

7B Horseshoe Bar©PrestelVerlag
Es handelt sich bei den vorgestellten 30 Bars meist um "Klassiker". Da gibt es die altehrwürdige Etablissements wie McSorley's Old Ale House, ein Irish Pub, der seit 1854 in Betrieb sein soll. Ausgeschenkt werden zwei Biersorten: Sorley's Ale und Sorley's Dark, beide serviert in "schooners", einer Art kleine Tassen. Die Old Town Bar war ein Gathering Place für Literaten und auch die White Horse Tavern erfreute sich bei Schriftstellern großer Beliebtheit: Dylan Thomas oder James Baldwin sammelten hier ihre Ideen bei einem Drink. Die 7B Horseshoe Bar hat zwar schon mehrmals die Besitzer gewechselt, befinde sich aber immer noch im selben Ziegelbau von 1835 und war schon häufiger in Movies zu sehen.

 


Die Fraunces Tavern galt als der geheime Treff von Freiheitskämpfern im Unabhängigkeitskampf, Ende des 18. Jahrhunderts, und die Offizieren von George Washington nahmen hier ihre Weisungen entgegen. Das alte Gebäude beherbergt neben einer Bar auch ein Museum und ein Restaurant. The Campbell, versteckt im Grand Central Terminal, wurde im Stil eines Florentinischen Palasts aus dem 13. Jh. von Railroad-Tycoon John W. Campbell entworfen und wirkt ebenso elegant wie die King Cole Bar im St. Regis Hotel. Dort dominiert ein großartiges Wandbild von Maxfield Parrish, außerdem gilt sie als Geburtsort der Bloody Mary. 

 

 

Pete's Tavern ©PrestelVerlag
Eine eigene "Gattung" sind die sog. Speakeasies, die während der Prohibition 1920-33 aufkamen und im Verborgenen (mit geheimem Zugang) den Alkoholgenuss möglich machten. Zwei davon waren z.B. die Holiday Cocktail Lounge am St. Mark’s Place oder Pete's Tavern im Gramercy Park. Letztere durfte wegen ihrer Nähe zu Tammany Hall (Hauptsitz der Demokratischen Partei) auch währen der Prohibition geöffnet sein, der Hauptraum war lediglich als Blumenladen getarnt. Bei Please Don't Tell ist es der Hotdog-Imbiss "Crif Dogs", hinter dem sich diese Retro-Speakeasy-Bar verbirgt. Durch eine Telefonzelle gelangt man hinein.

 

Please Don't Tell ©PrestelVerlag
 

Es gibt „Dive Bars“, die traditionell schon um 8 Uhr morgens öffnen und damit gerade den Schichtarbeitern entgegenkommen. Milano's Bar in der Bowery oder die Spring Lounge sind „Arbeiterbars“, wie auch Rudy's Bar & Grill. In ihnen gibt es noch preiswertes Bier und manchmal sogar gratis Hotdogs dazu! 

 

Dante ©PrestelVerlag

Beauty Bar©PrestelVerlag
Dante ist, wie der Name sagt, italienisch inspiriert, und seit 1915 eine Institution im Village. Sie wurde 2019 sogar zur weltbesten Bar gewählt. Dante ist vom Stil her schon ungewöhnlich, doch die Beauty Bar im East Village fällt komplett aus dem Rahmen: In einen alten Friseursaloon eröffnete die Bar 1995, mit alten Kronleuchtern, Trockenhauben und Frisurenfotos an den Wänden. Sie ist beliebt für Photoshoots und Videos und bietet Gästen Livemusik im Blue Rinse Back Room.

 

Das Stonewall Inn war Symbol für den Kampf der LGBTQ+ Gemeinde, die bunt dekorierte, heitere Bar Cubbyhole gilt seit Eröffnung 1987 als eine der wenigen Lesbenbars in der Stadt. Einige legendäre Treffs, wurden wegen ihrer ikonischen Bedeutung im Buch gelistet, obwohl es sie inzwischen zwar nicht mehr gibt. Dazu gehören die Lenox Lounge in Harlem, die Mars Bar im East Village oder Chumley's im West Village. 

 

Für trinkfreudige Besucher gibt es am Buchende eine Karte mit Eintragung der Bars, hier (anders als im Text) alphabetisch geordnet und mit Nummern versehen. Man lernt viel mit diesem Buch und fühlt sich sofort verleitet, beim nächsten Besuch einige der Bars aufzusuchen.

 

©Text: MB/BriKrae 

 ©Fotos soweit nicht anders angegeben: MB


 

 

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