Amerika Das Kochbuch – Kulinarische Highlights von Alaska bis Florida

Caroline Bretherton, Elena Rosemond-Hoerr, Amerika.
Das Kochbuch – Das Beste von Alaska bis Florida

256 Seiten, geb., ca. 350 Farbfotografien

ISBN 978-3-8310-2739-2, 
€ 19,95, Dorling Kindersley Verlag 

(nicht mehr im aktuellen Programm, erhältlich z.B. bei Medimops oder Amazon)
Cover-Foto: DK Verlag

Gleich vorweg: »Amerika: Das Kochbuch« ist ein hübsches Geschenk für Amerikafans und Hobbyköche, handlich, mit rund 20 Euro Originalpreis nicht allzu teuer und ansprechend aufgemacht. Dazu gehen die Autorinnen Catherine Bretherton und Elena Rosemond-Hoerr erfolgreich gegen das Vorurteil vor, dass die amerikanische Küche hauptsächlich aus Fastfood und Frittiertem bestehe, fett, süß und ungesund sei. Und sie zeigen, dass die Küche verschiedener amerikanischer Regionen ebenso vielseitig ist wie Landschaft und Menschen.

Klassische Küche – Von Clam Chowder bis Chili

Über 150 Rezepte, teils Klassiker, teils ungewöhnliche Neukreationen sind auf gut 250 Seiten in dem Kochbuch, das 2015 im Dorling Kindersley Verlag erschienen ist, aufgelistet. Übergeordnetes Kriterium ist eine Anordnung der Gerichte nach Kategorien: Vorspeisen, Suppen und Salate, Frühstück und leichte Snacks, Hauptgerichte und Beilagen, Desserts und Kuchen, Süßes und Eingemachtes. Es werden Klassiker wie New England Clam Chowder, Pancakes, Chocolate Chip Cookies oder Chili vorgestellt, daneben gibt es Variationsmöglichkeiten, zum Beispiel zum „gewöhnlichen“ Krautsalat (coleslaw) eine asiatische Version, eine mit Brokkoli/Speck oder Apfel/Karotte. Bei den berühmten Boston Baked Beans werden als internationale Abwandlungen „Tex-Mex“, „Vegan“ und „Honig&Ketchup“ vorgeschlagen. Gerade diese Rezeptvarianten unter der Rubrik  „Oder so…“  schaffen Abwechslung und geben Anregungen.



Dazu gibt es  gelegentlich praktische Tipps, Schritt-für-Schritt-Anleitungen zu Küchentechniken, sinnvoll z.B. die Instruktionen zum Krebsauslösen, relativ unnötig bzgl. der Vorbereitung von Erdbeeren zum Verarbeiten. Farbig abgesetzte runde Felder geben unter dem Motto „Was steckt dahinter“ Hintergründe zu Geschichte oder Herkunft einer Speise.



Regionale Besonderheiten: Cajun-Küche oder Fry Bread?
Zweite Gliederungsebene sind die Regionen: „So schmeckt der… Nordosten/Südosten/Südwesten/Mittlere Westen/Pazifische Nordwesten“, eingeschoben in die oben genannten Kapitel. Die fünf amerikanischen Hauptregionen werden auf jeweils einer Doppelseite mit ihren Siedlern und Kochtraditionen, mit Charakteristika der Küche, besondere Speisen und Aromen vorgestellt: z.B.. Französisches in Louisiana, indianische und mexikanische Einflüsse im Südwesten, englische Traditionen im Nordosten oder aber "Multikulti" in Großstädten wie San Francisco oder New York. Illustriert  werden diese Einschübe, die leider nicht immer Bezug auf die entsprechenden Gerichte im Buch nehmen, großzügig durch, „atmosphärische“ Schnappschüsse von Gerichten, Städten, Menschen oder Landschaften. Hier hätte man sich statt der vielen Fotos mit eher nichtsagenden Bildunterschriften lieber etwas mehr Text gewünscht.



Doch das kratzt an der Qualität des Buches insgesamt nur wenig. Es finden sich Rezepte für alle Anlässe, vom süßen oder herzhaften Frühstück bis zum „family dinner“ mit saftigen Rippchen oder Schmorbraten. Die Rezepte sind klar strukturiert auf jeweils mindestens einer Seite, manchmal auf einer Doppelseite mit großem Foto dargestellt. Sie sind verständlich erklärt, schön bebildert und gut nachzukochen mit leicht verfügbaren Zutaten. Bei der Benennung der Gerichte wird zwischen den Sprachen hin und her gesprungen: Einmal findet man „Deviled Duck Eggs mit Räucherlachs“ (Russische Eier), dann wieder „Langsam gegarte Rinderbrust“ (Beef Brisket), einmal Creamed Corn, dann Rinderschmorbraten (Prime Rib). Dieses Wirrwarr hätte man vermeiden können, indem man in der Überschrift englische und deutsche Namen gleichberechtigt nebeneinander gestellt hätte.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen